Blutgeld

Blutgeld
Sender
ZDF
Erstausstrahlung
28.10.2013

Anfang der 70er Jahre. Marianne Seifert bangt um das Leben ihrer Söhne. Sie sind Bluter, jede auch nur kleine Verletzung kann tödlich sein. Ein Fahrradunfall des Jüngsten, Ralf, scheint zum Glücksfall zu werden: Marianne erfährt von einem neuartigen Behandlungsmittel. Mithilfe des Medikamentes können die Brüder ein normales, bürgerliches Leben führen.

Das medizinische Wunder hat einen Namen: Faktor VIII ist ein Gerinnungsmittel, das aus Blutspenden gewonnen wird und Bluter scheinbar sorgenfrei leben lässt. Der Arzt, der ihnen das Wunder ermöglicht, ist Professor Dr. Schubert. Doch durch HIV-verseuchte Blutkonserven erkranken sie wie sehr viele andere Patienten an der Immunschwäche Aids. Als die Brüder erfahren, dass sie HIV-positiv sind, beginnt für sie der Kampf gegen die ständige Angst – vor dem Ausbruch der Krankheit und vor deren Entdeckung, die in den 1980er Jahren eine totale soziale Ausgrenzung nach sich zieht.

In der Familie kommt es zum Zerwürfnis und der frühe Tod von einem der drei Brüder belastet zusätzlich. Doch vor allem Ralf will sein Leben nicht völlig der Krankheit unterordnen. Unterstützt von der jungen Ärztin Martina Meissner ringt er darum, den Übertragungsweg beweisen und die Verantwortlichen der Katastrophe zur Rechenschaft ziehen zu können. Die Verantwortlichen, die den Skandal zu vertuschen versuchen. Bis heute haben die damals verabreichten Faktor VIII-Präparate mehr als 1000 Bluter-Kranke das Leben gekostet.

Kritiken & Quoten

FAZ, 28.10.2013

„Man kann sie noch so sehr zu verdrängen versuchen - Geschichten wie diese kommen immer wieder an die Oberfläche zurück, manchmal sichtbarer als je zuvor, und das müssen sie auch, weil sie uns daran erinnern, was jederzeit möglich ist: das Versagen im Kleinen und Großen, der Sieg der Skrupellosigkeit und Gier. Und das Vergessenwollen, dies ist das Schlimmste vielleicht.“

Spiegel, 26.10.2013

„ein oft berührender, manchmal schockierender und dabei immer aufklärender Film über eine unerhörte Tragödie“

Ärztezeitung, 30.10.2013

„...sind die Drehbuch-Autoren gründlich gescheitert. Nicht zuletzt lag dies wohl auch daran, dass die Regie sich nicht entscheiden konnte, entweder auf die persönlichen Schicksale des Lebens mit HIV und Aids und allen seinen Konsequenzen zu fokussieren oder einen Polit-Thriller zu drehen. Beides wurde versucht - und misslang. Am Ende bleibt - auch nach dem anschließenden Dokumentarfilm - ein weitgehend ratloser Zuschauer, der sich fragt: Wie kann so etwas geschehen?“

Süddeutsche Zeitung 28.10.2013

„Das alles gerät zu einem bedrückenden, spannenden zeitgeschichtlichen Dokument. Wem die Darstellung der sinistren Pharmagestalten und der hilflosen Bürokraten ein wenig dick aufgetragen scheint, mag einen Punkt haben. Ein Blick in den ausführlichen Abschlussbericht des Bundestages zum Skandal zeigt jedoch, wie nahe der Film von den Produzenten Mark Horyna und Michael Souvignier (Contergan) den belegten Tatsachen kommt.“

Quotenmeter.de

„Im Schnitt sahen zur besten Sendezeit 4,29 Millionen Menschen das Drama (...) dies entsprach einem Marktanteil von 13,0%. (...) Auch bei den jüngeren Konsumenten waren keine echten Hitquoten (...) möglich, immerhin für klare überdurchschnittliche 9,1% bei einer Reichweite von 1,15 Millionen reichte es aber.“